Parallel zum ersten Terra Sonderband - Attentat auf Sol erschien
am 18.04.1958 das zweite deutsche SF-Magazin: Galaxis. Es war die Lizenzausgabe des amerikanischen Galaxy, das bei uns, dem
Vorbild genau entsprechend, im Digest-Format herauskam. Herausgeber war Lothar Heinecke. Er präsentierte dem Leser zum Preis
von 1,50 DM 128 Seiten mit "Geschichten aus der Welt von Morgen". Seine Auswahl war gut, ja sie übertraf sogar die Qualität
des amerikanischen Originals; schließlich konnte er aus dem Bestand zahlreicher Jahrgänge schöpfen. So wurden dem deutschen
SF-Leser in konzentrierter Form viele wichtige Autoren mit ihren Kurzgeschichten vorgestellt: Sheckley, Dick, Pohl, Simak,
Blish, Galouye, Budrys, Gunn, Kornbluth, Clement, um nur einige zu nennen. Sie repräsentierten die amerikanische SF der fünfziger
Jahre und stellten ein Kontrastprogramm zu der bis dahin in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlichten eher raumfahrt-orientierten,
technizistischen SF früherer Jahre oder den eigenen, thematisch an-gestaubten "Zukunftsromanen" à la Dominik und Nachfolger dar.
Die eher Haus-backenes gewohnten deutschen SF-Leser wurden von Galaxis allerdings über-fordert. Dazu kam, dass dem Projekt vom Verlag
aus nicht die rechte Unter-stützung zuteil wurde, so dass Galaxis nach nur 15 Ausgaben im Frühjahr 1959 eingestellt wurde.
(Lexikon der Science Fiction Literatur - Band 2, Heyne Verlag 1980) |