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Die Titelseiten der Enterprise - Star Trek Heft- & Taschenbuchausgaben


Vorwort

Die Fernsehserie Raumschiff Enterprise

Nahezu zur gleichen Zeit als in Deutschland das Raumschiff Orion 1966 auf Raumpatrouille ging, machte sich in den USA das Raumschiff Enterprise auf seine Fahrt in die unendlichen Weiten des Weltraums. Ein gravierender Unterschied war allerdings, dass bei Orion nach den sieben Fernsehfolgen Schluss war, während die erste Enterprise-Inkarnation immerhin einen Pilotfilm und 79 anschließende Episoden unter dem Seriennamen Star Trek in drei Staffeln erreichte. Mit mehreren Nachfolgeserien sowie dreizehn Kinofilmen bis 2018 hat sich Star Trek zum umfangreichsten SF-Universum der Fernseh- und Filmgeschichte entwickelt.

Die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise mit dem Team um Captain Kirk, den Ersten Offizier und Halbvulkanier Spock, den Bordarzt "Pille" McCoy, den Chefingenieur Scotty, die schwarze Kommunika- tionsoffizierin Uhura, den Steuermann Sulu und den Navigator Chekov setzte in vieler Hinsicht Maßstäbe. Die drei Staffeln der Fernsehserie hatten eine riesige Fanbewegung zur Folge, die "Trekkies", die durch ihre unermüdlichen Forderungen nach Fortsetzungen und natürlich durch ihre Kauflust einen großen Anteil an der Entwicklung des immer größer werdenden Star Trek-Merchandising-Universums hatte. Zudem erwuchsen aus den Trekkies eine Menge neuer Autoren und Autorinnen, die mit Fan- und später professionellen Publikationen hervortraten. Interessant ist außerdem, dass die Trekkies viel stärker weiblich dominiert waren als das "allgemeine" SF-Fandom. Das Publikum forderte mit immer lauterer Stimme eine Fortsetzung der Fernsehserie. Dazu kam es nicht, obwohl Vorbereitungen dazu bereits weit gediehen waren, denn die Produktionsfirma Paramount entschied sich stattdessen, mit dem Kinofilm Star Trek - The Motion Picture weiterzumachen. Damit war die Grundlage für den weiteren Ausbau des Star Trek-Universums mit weiteren Kinofilmen, Nachfolge-Fernsehserien mit neuer Teambesetzung wie Raumschiff Enterprise - das nächste Jahrhundert und einer unüberschaubaren Anzahl von Romanen zu den Filmen und Fernsehfolgen sowie Hunderten von Romanen, Comics und unzähligen Merchandising-Artikeln geschaffen.

1972 kam Star Trek unter dem Titel Raumschiff Enterprise nach Deutschland. Das ZDF brachte zuerst 26 Folgen, die aufgrund der wohlwollenden Aufnahme durch das vorwiegend jugendliche Publikum um weitere 13 Folgen aufgestockt wurden. Die fehlenden Folgen wurden erst in den achtziger Jahren vom Privatsender SAT1 auf die deutschen Mattscheiben gebracht.

Die Umsetzung der Fernsehfolgen in Büchern

Durch den Erfolg der Fernsehserie konnte es nicht ausbleiben, dass die Fernsehfolgen auch in Buchform umgesetzt wurden. Als Autor wurde vom herausgebenden Bantam-Verlag der renommierte amerikanische SF-Autor James Blish (1921 - 1975) ausgewählt, der sich bereits in den fünfziger Jahren mit seiner Tetralogie Die fliegenden Städte (Cities in Flight) Renommee erworben hatte und für seinen theologisch-philosophischen SF-Roman Der Gewissensfall (A Case of Conscience) sogar mit dem Hugo Award ausge- zeichnet wurde. Im Unterschied zu den literarischen Orion-Adaptionen wurden die Fernsehfolgen aber nicht als Romane umgesetzt, sondern als Kurzgeschichten, wobei normalerweise fünf bis acht Erzählungen pro Buch gesammelt wurden. Blish wählte am Anfang ihm geeignet erscheinende Folgen aus. Nach dem riesigen Erfolg der Bücher wurde er dazu aufgefordert, weitere Bände zu verfassen und setzte nach und nach fast alle Fernsehfolgen in Kurzgeschichten um. Der Nachteil dieser Vorgehensweise war, dass damit die Reihenfolge der Film und Buchfolgen nicht übereinstimmte und damit Entwicklungen, die sich im Lauf der Fernsehserie ergaben, in den Buchausgaben nicht nachvollziehbar waren. Um die Übersicht zu be- wahren, sind deswegen in der Aufstellung der Bücher und Hefte die Episodennummern der amerikanischen Fernsehfolgen bei den Erzählungen mit angegeben.

Leider verstarb Blish schon 1975 frühzeitig an einem Krebsleiden, sodass die letzten Geschichten von seiner Gattin J. A. Lawrence fertiggestellt bzw. herausgegeben wurden. In den Büchern und Heften sind bei den einzelnen Geschichten immer Autorennamen angegeben. Es handelt sich dabei aber nicht um die Autoren der Erzählungen, sondern um die Drehbuchautoren, deren Vorlagen Blish in Geschichten umsetzte. Daher sind die Bücher keine Anthologien, sondern Kurzgeschichtensammlungen desselben Autors nach Drehbuch-Vorlagen von anderen. Ausnahme sind die beiden Bände The New Voyages. Denn das sind echte Anthologien, in denen die beiden Herausgeberinnen, die später auch selbst Star Trek-Romane publi- zierten, von Fan-Autor(inn)en verfasste Geschichten dem nach neuen Star Trek-Erzählungen verlangenden Publikum präsentierten.


Vorwort