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Die "Unbekannte Ausgabe" innerhalb der Perry Rhodan Auflagen-Serien


Den eingefleischten Sammlern ist bekannt, dass es eine sog. "Unbekannte Auflage" innerhalb der PR-Serie gibt. Dieser Druck wurde wahrscheinlich für besondere Anfragen, Autoren oder anderen Personen/Firmen/Sammlern erstellt und überreicht. Auch gibt es Aussagen, dass in den 70igern bei Nachbestellungen diese Ausgaben mit "verkauft" wurden. Es ist also so, dass der Verlag Umschlagseiten und auch Innenseiten nachgedruckt und Hefttitelseiten mit einem neuen weissen Preisaufkleber von "DM 1,50" mit blauer Tintenfarbe versehen hat.

Bedingt durch die umfangreichen Informationen zur "Unbekannten Auflage" habe ich 4 verschiedene Bereiche durch eigene Seiten dargestellt. Alle unteren Navigationen gehören somit ausnahmslos zu dem Hauptthema dieser Dokumanetation.

Nach dem aktuellen (15.5.2014) Forschungsstand von Mariusz Rejmanowski, gab es Nachdrucke bis einschliesslich der Nummer 78. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Ihm, dass ich seine Forschungsarbeit veröfffentlichen darf.



Die Forschungsarbeit von Mariusz Rejmanowski
Update: 07.06.2014


10. Wie und wo wurde die "Unbekannte Auflage" vertrieben ?


In Internetforen wurde darüber spekuliert, ob die "unbekannte Auflage" eventuell nur für Abonnenten, als Werbeexem- plare und bei einer Nachbestellung vertrieben wurde, oder ob sie auch in den regulären Verkauf gelangt ist.

Auf Gund der Belege für den Phasenvertrieb wissen wir, dass in einigen Regionen Deutschlands die Verkaufsstellen mit einer Zeitverzögerung beliefert wurden. Das bestättigt auch im Rhodan-Heft der 1. Auflage vom Januar 1974 Nr. 648 am Anfang der Leser-Kontakt-Seite: "Einige Leser beklagen sich darüber, dass die Rhodan-Romane in verschiedenen Bundesländern zeitversetzt ausgeliefert werden. Wir geben uns grosse Mühe, alle Leser prompt zu bedienen, aber vertriebstechnische Dinge zwingen uns einfach zu dieser Auslieferungsform...." . Der Phasenvertrieb liegt jedoch relativ zeitnah am Erstdruck, es scheint sich hier lediglich um maximal 4 bis 5 Monate zu handeln. Angesichts der Zeitbereiche zwischen zwei Preisanhebungen ist das recht kurz.

Der Vertrieb der "unbekannte Auflage" fällt zweifelslos in die Phase, als die Hefte bereits 1,50 DM gekostet haben. Er kann also nichts mit dem eigentlichen Phasenvertrieb zu tun haben. Ein regulärer Vertrieb dieser Heftverwertung fand - wenn überhaupt - sicherlich ausschliesslich in Deutschland statt, sonst hätten die weissen Preisaufkleber der Lückenfüller auch Angaben anderer Währungen.

Da die Vetriebskonzenption klar auf eine lückenlos fortlaufende Reihe ab Heft Nr. 1 ausgelegt ist, stand sicherlich nicht die Nachbestellung von Einzelheften im Vordergrund. Eine Reihenkonzeption macht nur bei neuen Abos oder beim Vertrieb als Heftreihe Sinn. Ich persönlich vermute, dass mit der "unbekannten Auflage" überwiegend verspätete Abonnenten beliefert wurden, weil das unabhängig von der Region stattfinden kann. Und wenn der reguläre Vertrieb beliefert wurde, dann kann das wegen der Organisationsstruktur des Phasenvertriebs nur in einer begrenzten Region stattgefunden haben.

Erfahren kann man das in der Regel nur durch Nachfragen bei den Erstbesitzern. Leider ist das nicht immer möglich, denn oft befinden sich die Komplettsammlungen im Zweitbesitz oder bei Händlern, welche die Umstände des Erstkaufs nicht kennen. Lediglich eine Sammlung konnte ich aus erster Hand erwerben und dem Verkäufer entsprechend befragen. Der Verkäufer, ein Pastor um die 60, hat die Hefte nach eigenen Angaben persönlich immer am Kiosk neu gekauft - also nicht in einem Antiquariat oder Comic-Laden, wo man Hefte aus 2-ter Hand tauschen konnte, und auch auf keinen Fall über eine Nachbestellung, da war er sich sehr sicher. Dieser Kiosk war in der Ortschaft Schwetzingen (Baden Württemberg) im Dreieck Ludwigshafen-Mannheim-Heidelberg - und etwa 50 km von Rastatt, dem damaligen Verlagsort der Rhodan-Hefte, entfernt. Daraus kann man schliessen, dass zumindest in dieser Region diese "unbekannte Auflage" in den regulären Verkauf gelangt war.

Der Verkäufer einer zweiten von mir erworbenen Sammlung wohnte übrigens auch in einer Kleinstadt unweit von Ludwigshafen. Hier habe ich die Sammlung aber aus Zweithand erhalten, der Zweitbesitzer wusste aber noch, von welchem Erstsammler er die Hefte hatte, aber ausser der geographischen Eingrenzung waren weitere Details leider nicht mehr zu erfahren.